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Sichtungen. Archiv - Bibliothek - Literaturwissenschaft ISSN: 1680-8975
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Wissenschaftliche Aufarbeitung des Nachlasses von Thomas Bernhard und Vorbereitung einer Historisch-kritischen Ausgabe

Ein Zwischenbericht zum Forschungsprojekt

Martin Huber

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Die Bisherige Nachlassaufarbeitung im provisorischen Bernhard-Archiv in Gmunden
Das Thomas-Bernhard-Archiv in der Villa Wittgenstein-Stonborough in Gmunden
Die Bernhard-Werkausgabe im Suhrkamp-Verlag

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Die Bisherige Nachlassaufarbeitung im provisorischen Bernhard-Archiv in Gmunden Zum nächsten Abschnitt

Nach dem Tod Thomas Bernhards 1989 wurde sein Nachlaß vom Bruder und Erben Peter Fabjan an einem Ort zusammengetragen und gesichert. Er fand sich verstreut in den verschiedenen Wohnungen und Häusern Bernhards, zum Großteil in der Wiener Wohnung in der Döblinger Obkirchergasse (der Wohnung Hedwig Stavianiceks) und in Bernhards Hof in Nathal. Die Materialien waren in diversen Schubladen und Schachteln gelagert, eine übergreifende Ordnung lag nicht vor.

Seit April 1999 bearbeitet der Berichterstatter den Nachlaß im provisorischen Archiv in Bernhards Gmundner Wohnung. In einem ersten Schritt wurde der Nachlaß gesichtet und eine detaillierte Liste erstellt, wobei die vorgefundene Lage vorerst beibehalten und durch eine Numerierung auch für später folgende Arbeitsgänge dokumentiert wurde. Zwar geht die derzeitige Ordnung insgesamt nicht auf Bernhard zurück, doch haben sich offenbar innerhalb einzelner Stapel oder Konvolute Binnenordnungen erhalten, die für die genaue Zuordnung und Erschließung von Bedeutung sein werden.

Als besonders zeitaufwendig erwies sich dabei die für eine Tiefenerschließung des Nachlasses unabdingbare Auflösung von umfangreichen, verschiedene Materialien enthaltenden Konvoluten. Diese wurde vorerst soweit vorgenommen, wie dies bei einer ersten Untersuchung der Texte möglich war; ein als »Unidentifiziertes« bzw. »Verstreutes« gekennzeichneter Rest muß einer Detailprüfung vorbehalten bleiben. Durch die Befund-Dokumentation lassen sich jedenfalls Ansatzpunkte für die exakte Zuordnung finden.

Des weiteren konnte der wesentliche Teil der Korrespondenzen, die sich ursprünglich nicht im provisorischen Archiv in Gmunden, sondern im von der Schwester Thomas Bernhards Susanne Kuhn betreuten Privatarchiv der Familie in Großgmain befand, übernommen werden, insbesondere die Verlags- und Theaterkorrespondenzen. Ihre Bedeutung für die Erforschung der Textgenese und Werkchronologie, aber natürlich auch für die Interpretation seines Werkes und die Biographie Thomas Bernhards kann wohl nicht hoch genug eingeschätzt werden.

In einem weiteren Schritt wurde nach den den »Regeln zur Erschließung von Nachlässen und Autographen« (RNA) vorangestellten DFG-»Rahmenrichtlinien« jene Systematik erstellt, nach der der Nachlaß im künftigen Bernhard-Archiv geordnet werden wird. Grundlage für die Katalogisierung bilden die RNA. Durch eine Verknüpfungsliste lassen sich dabei jederzeit die ursprüngliche Fundlage rekonstruieren und eventuell strittige Zuordnungen auch nachträglich überprüfen.

Bis zum Abschluß der Aufarbeitung und der Einrichtung des geplanten Bernhard-Archivs kann das provisorische Archiv schon aus Raumgründen nicht öffentlich zugänglich sein; es gilt vorerst eine provisorische Benutzungsordnung. Diese sieht – kurz zusammengefaßt – vor, daß forschungsgeleitete Anfragen schriftlich über die Bernhard-Privatstiftung an den Berichterstatter gerichtet werden können.

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Beiträger
Martin Huber
Thomas-Bernhard-Archiv
Villa Stonborough-Wittgenstein
Johann Orth-Allee 23 , A-4810 Gmunden
Letzte Adressaktualisierung: 2002
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Das Thomas-Bernhard-Archiv in der Villa Wittgenstein-Stonborough in Gmunden Zum vorigen Abschnitt Zum nächsten Abschnitt

Nach Abschluß der Bauarbeiten wurde das Archiv am 17.11.2001 eröffnet. Es soll nicht nur die Nachlässe von Thomas Bernhard und Johannes Freumbichler aufnehmen, sondern durch die Einrichtung einer entsprechenden Bibliothek, einer Pressedokumentation, einer Theatersammlung, einer Sammlung der Fotos und audiovisuellen Dokumente, einer Internetdokumentation und schließlich einer biographischen Sammlung zu einer möglichst umfassend ausgestatteten Forschungsstätte zu Leben und Werk Thomas Bernhards werden. Als eine Art Zwischenbericht der Nachlaßaufarbeitung und zugleich als Vorschau auf das kommende Bernhard-Archiv lief vom 7. März bis 16. April 2001 an der Österreichischen Nationalbibliothek die Ausstellung »Thomas Bernhard und seine Lebensmenschen. Der Nachlaß«, in deren Rahmen erstmals der literarische Nachlaß Thomas Bernhards präsentiert wurde. Zur Ausstellung ist auch ein umfangreicher Katalog erschienen. Nach der Erstpräsentation in Wien wurde die Ausstellung im Linzer StifterHaus gezeigt (weitere Stationen: München, Paris, Prag und Berlin).

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Das Thomas-Bernhard-Archiv in der Villa Wittgenstein-Stonborough in Gmunden
Die Bernhard-Werkausgabe im Suhrkamp-Verlag
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Die Bernhard-Werkausgabe im Suhrkamp-Verlag Zum vorigen Abschnitt

Für Herbst 2002 ist das Erscheinen der ersten Bände (»Frost«, ein Band verstreute Kurzprosa und der erste Dramenband) der auf 22 Bände angelegten Bernhard-Werkausgabe geplant, nicht zuletzt auch als Grundlage für eine spätere Historisch-kritische Ausgabe. Unmittelbar damit verbunden ist eine vollständige Digitalisierung des Bernhardschen Gesamtwerks, die dann auch die Basis bilden kann für jede weitere Ausgabe bzw. völlig neue Möglichkeiten der Texterschließung bietet. Die Werkausgabe soll das vollständige veröffentlichte Werk geordnet nach Werkgruppen umfassen (also auch unselbständige Publikationen inklusive der journalistischen Arbeiten). Grundlage bilden die Erstausgaben, aber in einer von Fehlern bereinigten Form, wobei zur Durchsicht die im Nachlaß vorhandenen Reinschriften bzw. Korrektureintragungen Bernhards in seinen Handexemplaren der Erstausgaben herangezogen werden. Gleichzeitig wird aber durch den editorischen Anhang und den Kommentar mit seinen Hinweisen zur Überlieferungslage, Textgenese, Rezeptionsgeschichte usw. eine Verknüpfung zum im Archiv zugänglichen Nachlaß hergestellt, die es jedem Interessierten ermöglicht, dort z. B. die entsprechenden Entstehungsstufen einzusehen.

Martin Huber

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